Für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 – 24 Jahren, welche nach der obligatorischen Schulzeit keine Lehrstelle gefunden oder eine Lehre abgebrochen haben, kann das SEMO EP (Semestre de Motivation oder Motivationssemester mit Einsatzplatz in einem externen Betrieb) eine erfolgsversprechende «Übergangs-Lösung» in das Berufsleben sein.

Wir haben unsere Teilnehmenden gefragt, wo sie sich in 3 und in 10 Jahren sehen:  

R.T. sieht sich in drei Jahren noch in einer Lehre und möchte seine Lehre bestehen für eine gute und sichere Zukunft. Danach möchte er evtl. den Bachelor und Master erreichen.

M.T. sieht sich in 3 Jahren in der Lehre und in zehn Jahren mit Kind und Familie.

P.K. möchte gerne als Tiermedizinische Praxisassistentin eine Lehre abschliessen und absolviert danach ein Auslandaufenthalt in Kosovo in einer Tierpraxis. In zehn Jahren möchte sie gerne eine eigene Auffangstation im Kosovo für verletzte Tiere.

G.H. hat in drei Jahren seine Lehre erfolgreich abgeschlossen und hat nebenbei im E-Commerce Bereich Kapital gewonnen. Demnach sieht er sich in zehn Jahren als finanziell abgesichert und selbstständig.

P.I. sieht sich in drei Jahren als glücklicher Absolvent der Lehre bei Migros und kann dann in den darauffolgenden Jahren sein Geld mit Krypto und Aktien im Trading verdienen und ist nach zehn Jahren finanziell abgesichert und muss keiner Lohnarbeit nachgehen.

O.L. sieht sich in drei Jahren als erfolgreicher Lehrabsolvent in der Migros. In zehn Jahren sieht er sich als Mitarbeiter in der Migros und ist Teamleiter. Nebenbei trainiert er eine Jugendmannschaft im Fussball.

H.K. ist in drei Jahren fertig mit der Lehre und besucht nach dem Abschluss einen Berufsbildner:innen- Kurs. Nach zehn Jahren unterstützt sie Jugendliche mit Problemen bei der Lehrstellensuche.

L.J. sieht sich in drei Jahren am Meer und in 10 immer noch…

T.S. hat ihre KV Lehre abgeschlossen und will in 10 Jahren irgendetwas mit Kunst machen. Sie weiss aber noch nicht genau, was es sein soll.

Viele unserer Teilnehmenden haben klare berufliche Ziele und Visionen. Einige von ihnen sind jedoch schon mit der Berufswahl überfordert oder mit den Herausforderungen eines Bewerbungsprozesses.

Unser Auftrag ist es, sie bei der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen, indem wir ihnen den Berufseinstieg erleichtern und sie ein Stück auf diesem Weg begleiten.

Wir setzen uns dafür ein, das Entwicklungspotenzial jedes Einzelnen zu sehen und Entwicklungsschritte gezielt anzustossen und zu begleiten.

Nach einer intensiven Einstiegs- und Abklärungsphase erstellen wir basierend auf den Fähigkeiten und Interessen der Teilnehmenden gemeinsam mit ihnen und den Lehrpersonen einen individuellen Förderplan sowie ein wettbewerbsfähiges Bewerbungsdossier.

An einem Tag pro Woche besuchen sie die interne Schule und das Gruppen- und Einzelcoaching.

Gemeinsam mit ihnen finden wir dann ein Praktikum in einem externen Betrieb.

Das Entwickeln von Auftritts- und sozialer und persönlicher Kompetenzen sowie die Arbeitserfahrungen in den Schnupperlehren und Praktika sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Lehrstelle.

Die Auslastung innerhalb der drei Branchengruppen betrug 93%.

Trotz aller Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und das Soziale Leben haben 46 der 70 Teilnehmenden eine Lehrstelle gefunden. Für alle anderen waren wir bestrebt und engagiert, eine weitere Begleitung oder andere Anschlusslösung aufzugleisen.

Zusammenarbeit mit den zuweisenden Stellen und den Betrieben
Eine konstruktive Zusammenarbeit mit den RAV-Personalberatenden ist unerlässlich für unsere Arbeit. Gerade dann, wenn unsere jugendlichen Teilnehmenden vor Hürden stehen und der Weg zu Praktikum und Lehrstelle einiges an Ausdauer, Engagement und Zutrauen erfordert.

Hier konnten wir stets auf die Unterstützung unserer auftraggebenden Stelle zählen.

Dieses Jahr konnten wir neue Betriebe dazu gewinnen, die unseren Teilnehmenden ein Praktikum und/oder eine Lehrstelle ermöglicht haben.

Wir danken allen für ihr Engagement und ihr positives Mitwirken. Ohne sie wäre unser Programm nicht möglich. Danke, dass Sie auch in teils anspruchsvollen wirtschaftlichen Situationen unseren Teilnehmenden diese Lern- und Arbeitserfahrungen ermöglicht haben.

Auch in diesem Jahr wurde von allen Mitarbeitenden viel Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und Ausdauer verlangt. Umso erfreulicher war es zu sehen, dass der Einsatz für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unermüdlich blieb und dass alle ihren Humor in stürmischen Zeiten beibehalten haben.

Ein riesiges Dankeschön und grosse Wertschätzung für all die Leistung.

Marion Eberwein

Abteilungsleitung Berufsvorbereitung

Partnerbetriebe